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  • Winterdienst

    Streustoffe im Winterdienst

Der Einsatz von Streustoffen – eine der wichtigsten Maßnahmen im Winterdienst

Der Einsatz von Streustoffen ist, neben dem Schneeräumen, die wichtigste Maßnahme gegen Winterglätte. Streustoffe müssen dabei vielfältige Anforderungen erfüllen. Die wichtigsten sind nachfolgend aufgeführt:

  • Schnelle und lang andauernde Wirksamkeit
  • Einfache Handhabung mit heute üblicher Lager-, Lade- und Streutechnik
  • Hohe Verfügbarkeit
  • Gute Lagerfähigkeit
  • Keine Schädigung von Fahrzeugen aller Art und Maschinen des Winterdienstes
  • Keine Beschädigung von Bauwerken und Fahrbahnbelägen
  • Kurzfristige Lieferbarkeit auch bei lang anhaltenden winterlichen
    Bedingungen unter gleichbleibender Qualität
  • Geringe Kosten bei Streustoffen
  • Möglichst geringe Schäden für Böden, Grundwasser, Flora und Fauna
  • Keine Beeinträchtigung der Funktionsweisen von Kläranlagen

Das Grafikmodul, ein wichtiges Instrument im Winterdienst

Im Winter 2014/2015 wurde in SWIS durch den DWD das Grafikmodul eingeführt. Mit diesem Modul können aktuelle Werte, eine Vorhersage sowie ein Trend von GMA in selbst zusammengestellten Gruppen sowie als Einzelwerte grafisch dargestellt werden. Wir werden im Seminar darüber berichten. In diesem Modul können folgende Daten für die zusammengestellte Gruppe angezeigt werden:

Langfristig soll das Grafikmodul die detaillierten Berichte ablösen. Daher ist es sinnvoll die Grafiken einzustellen, um erste Erfahrungen damit zu sammeln. Das wird für den Winterdienst wichtig sein. Im Seminar werden wir die Einstellungsmodalitäten näher erläutern.

Zum Seminar Winterdienst

Die Streustoffarten im Winterdienst

Streustoffe werden aufgrund ihrer Wirkungsweise in zwei Arten unterteilt:

  • Abstumpfende Streustoffe
  • Tauende Streustoffe

Über die abstumpfenden Streustoffe werden Sie im Seminar viele Informationen erhalten

Unter abstumpfenden Streustoffen versteht man natürliche Gesteine, in Form von Sanden oder Splitten, die aufgrund Ihrer Form die Griffigkeit auf Straßen und Wegen erhöhen. Hierbei kann festgestellt werden, dass die Wirksamkeit im Winterdienst-Einsatz umso höher ist, je größer der Anteil an gebrochenen Körnern ist. Eine Voraussetzung für eine gute Wirksamkeit ist auch, dass das Gestein trocken geliefert und gelagert wird.

Möchten Sie mehr erfahren? Melden Sie sich bei unserem Winterdienstseminar an!

Zu den Termine & Anmeldung

Die Nachteile von abstumpfenden Streustoffen sind folgende:

  • hohe Streumengen erforderlich
  • hohe Reinigungskosten nach dem Winter
  • Verstopfung von Entwässerungsleitungen
  • Verunreinigung von landwirtschaftlich genutzten Flächen
  • Staubentwicklung bei abstumpfenden Streusoffen
  • Schäden an parkenden und vorbeifahrenden Fahrzeugen
  • Wirkung lässt bei abstumpfenden Streustoffen sehr stark nach

Die Feuchtsalztechnik ist eine wichtige Komponente in der Streustofftechnik

Streumaschinen arbeiten heute in der Regel mit der Feuchtsalztechnologie. Dies bedeutet für den Winterdienst, dass unmittelbar vor der Ausbringung des Feststoffes, dieser mit einer Salzlösung angefeuchtet wird (Feuchtsalz FS30). Im Seminarvortrag gehen wir darauf ein, dass zur Zeit auch andere Mischungsverhältnisse angewandt bzw. noch untersucht werden (FS50, FS70).

Es gibt vereinzelte Streumaschinenhersteller die das Mischungsverhältnis dem jeweiligen Salzmassenzufluss variabel anpassen („adaptives“ Verfahren). Bei der Anwendung der Feuchtsalztechnik im Winterdienst hängt die Solekonzentration von dem eingesetzten Chlorid ab. Umfangreiche Untersuchungen der Winterdienste in den letzten Jahren zeigten, dass bei vorbeugenden Tausalzeinsätzen viel Tausalz von der Fahrbahn verdrängt wird, bevor es zur Wirkung kommt. Im Durchschnitt waren bei den untersuchten Streueinsätzen im Winterdiensteinsatz eine Stunde nach der Ausbringung rund 80 % der ausgebrachten Salze verloren. Liegen geblieben und in Lösung gegangen ist insbesondere der Feinkornanteil des Feststoffes. Da lag die Überlegung nahe, im Winterdienst gleich reine Tausalzlösungen einzusetzen.

In skandinavischen Ländern ist die Nutzung von reinen Lösungen im Winterdienst seit vielen Jahren üblich. Auch in der ehemaligen DDR wurde mit Magnesiumchlorid-Lösung gearbeitet und dadurch auch zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen wurden für den Winterdienst aufgrund der Wiedervereinigung leider nicht weiter verfolgt.

Streustoffe mit großem Potenzial für den Winterdienst Einsatz

In der reinen Soleausbringung sind erhebliche Potentiale enthalten, die sich unmittelbar auf die Gestaltung des Winterdienstes auswirken. Neben der Tatsache, dass man gegenüber der FS30 Technologie Salzeinsparungen vermerken kann, besteht ein immenses Potential in der Einsatzplanung. Im Seminar werden wir diese Potenziale ausführlich bearbeiten. Hierbei kann man feststellen, dass die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit in einer ganz anderen Dimension und Qualität wahrgenommen werden kann, als dieses mit der FS30 Technologie möglich wäre.

Aufgrund der Tatsache, dass mit modernen Streumaschinen das Anfeuchtungsverhältnis relativ einfach variiert werden kann ist die Überlegung entstanden, den Feuchtsalzanteil zu erhöhen. Grund war, die positiven Effekte des erhöhten Soleanteils, insbesondere bei präventiver Streuung im Winterdienst auszunutzen und gleichzeitig auf eine kostenintensive Umstellung auf die Düsentechnik im Winterdienst zu verzichten. In Österreich wurde dieses Verfahren intensiv forciert und ist mittlerweile zur Standardausbringung bei Einsätzen durch Winterdienstpersonal gereift. In Deutschland wurde daher im Jahre 2017/2018 für die Winterdiensteinsätze ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, mit der Intention diese Feuchtsalztechnik ebenfalls intensiv zu untersuchen und wissenschaftlich zu begleiten. Die Umsetzung wurde durch das Land Rheinland-Pfalz getätigt, wobei die federführende wissenschaftliche Betreuung durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch-Gladbach ausgeübt wurde.

Bei den Feuchtsalzen sucht der Winterdienst nach passenden Lösungen

Nach den bisherigen Erkenntnissen kann jedoch bestätigt werden, dass die Feuchtsalzausbringung mit einen Soleanteil von 50 % nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann. Es zeigten sich Probleme, den erhöhten Soleanteil, sicher über die gesamte Fahrbahnbreite zu verteilen. Insbesondere bei Fahrbahnbreiten von > 6 m zeigten sich Defizite, die darin resultierten, dass bei diesen Streubreiten auf den äußersten Metern, die Sole keine ausreichende Benetzung vorweisen konnte. Man konnte beobachten, dass das Salz zum Teil trocken im Randbereich lag, was einer Trockenstreuung gleich kam. Bei geringen Breiten hingegen (≤ 6 m) konnte die Sole einigermaßen zuverlässig ausgebracht werden. Auch wenn die ersten Streumaschinenhersteller für Winterdienstfahrzeuge entsprechende Normprüfungen getätigt und bestanden haben, sollte man die Untersuchungsergebnisse der BASt abwarten, um hier detaillierte Informationen über die Möglichkeiten und Grenzen der FS50 – Streuung zu erhalten. In unseren Seminaren können Sie zu allen Themen Fragen stellen.

Tauende Streustoffe – im Winterdienst nicht wegzudenken

Unter tauenden Streustoffen versteht man Materialien, die bei Lösung in Wasser eine Gefrierpunktabsenkung herbeiführen. Diese Gefrierpunktabsenkung verhindert ein Gefrieren von Wasser bzw. bewirkt ein Schmelzen von Schnee und Eis. Als tauende Streustoffe kommen im Winterdienst-Programm vor allem drei Chloride zum Einsatz:

  • NaCl: natürliche Vorkommen über Verdunstung von Meerwasser
    bzw. Bergbau
  • MgCl2: natürliche Vorkommen
  • CaCl2: natürlich vorkommend nur als Solelösung;
    Nebenprodukt aus Sodaherstellung

Die zu erwartende Wirkung eines Taustoffes im Winterdienst kann anhand der Gefrier- und Lösungskurven abgelesen werden. Die Gefrierkurven geben die Konzentrationen einer wässrigen Taustofflösung in Bezug zu der Temperatur an, bei der die Eisbildung beginnt. Liegt die Temperatur einer Konzentration über dieser Kurve, gefriert die vorhandene Lösung nicht. Umgekehrt schmilzt der Taustoff so viel Eis bis eine Lösungskonzentration der Gefrierkurve erreicht wird. Theoretisch gilt es bei der Glättebekämpfung im Winterdienst immer so viel Taustoffe einzusetzen, dass die Gefriertemperatur nicht unterschritten wird. Im Seminar berichtet der Dozent, dass die Gefrierkurven jeweils bei 0°C Temperatur und 0 % Konzentration beginnen und dann bis zum eutektischen Punkt gehen. Der eutektische Punkt gibt die theoretische Einsatzgrenze eines tauenden Streustoffes wider. All das besprechen wir im Seminar ausführlich.

Vorteile der reinen Tausalzlösung im Vergleich zur FS30-Technologie im Winterdienst

Heute kann ausgesagt werden, dass die reine Tausalzlösung gegenüber der FS30-Technologie viele Vorteile aufweist:

  • Taustoffverbrauch geringer als bei FS30
  • Taustoffverluste im Winterdienst wesentlich geringer als bei FS30
  • Wesentlich längere Liegezeiten
  • Liegezeiten unabhängig vom Fahrbahnbelag
  • Einfluss der Verkehrsstärke (DTV) ist vernachlässigbar

Getestete Streumaschinen von namhaften Herstellern finden sich auf dem Internetportal:

www.streuma.de

Dieses Seminar kann auch in Ihrem eigenen Unternehmen bzw. an einem Veranstaltungsort und Wunschtermin Ihrer Wahl durchgeführt werden.

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